Chefarzt: Gesundheitssystem verursacht zu hohe CO2-Emissionen
Lausanne
Das Schweizer Gesundheitssystem hat laut dem Lausanner Chefarzt Nicolas Senn zuletzt eine Tonne CO2-Emissionen pro Jahr und Einwohner verursacht. Massnahmen wie energieeffizientere Gebäude würden die Emissionen um 60 bis 70 Prozent reduzieren, sagte er.
Das Schweizer Gesundheitssystem ist für sechs bis acht Prozent der gesamten CO2-Emission des Landes verantwortlich, wie Senn in einem am Freitag publizierten Interview mit «Le Temps» sagte. Das Gesundheitswesen verbrauche gar das gesamte CO2-Budget, wenn die Schweiz das Pariser Klimaabkommen einhalten wolle.
Senn ist Chefarzt der Abteilung für Familienmedizin des universitären Gesundheitszentrums Unisanté in Lausanne. Zudem ist er Co-Leiter der Plattform für Nachhaltigkeit und Gesundheit der biologischen und medizinischen Fakultät der Universität Lausanne.
Insbesondere durch eine verbesserte Energieeffizienz der Gebäuden könnten ihm zufolge die Emissionen um 60 bis 70 Prozent gesenkt werden. Potenzial sieht Senn auch bei erneuerbaren Stromquellen.