UN: Mehr als 100 Tote nach Erdbeben in Afghanistan
Kabul/Teheran
Nach mehreren starken Erdbeben in Afghanistan sind nach Einschätzungen der Vereinten Nationen (UN) mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Zudem seien Hunderte Häuser zerstört worden, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA am Samstag mit. Unbestätigten Berichten zufolge könnte die Zahl der Toten eher bei 320 liegen, hiess es in der Mitteilung weiter.
Am Samstagmorgen hatten mindestens acht Beben innerhalb kurzer Zeit die Grenzregion nahe dem Iran erschüttert. Die US-Erdbebenwarte USGS bezifferte die Stärke auf Werte zwischen 4,6 und 6,3. Die Erdstösse ereigneten sich am Morgen nordwestlich der afghanischen Grenzstadt Herat, in einer geringen Tiefe von rund zehn Kilometern.
Auch im Nachbarland Iran waren die Beben zu spüren. Bewohner der rund 300 Kilometer von der Erdbebenzone entfernten Millionenmetropole Maschhad im Iran erzählten, dass Häuserwände gezittert hätten. Laut Irans Staatsmedien wurden Teams zur Inspektion möglicher Schäden in Grenzgebiete geschickt. Es habe Dutzende Nachbeben gegeben.
Immer wieder ereignen sich schwere Erdbeben in der Region, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einem verheerenden Beben kamen 2022 in Afghanistan mehr als 1000 Menschen ums Leben. Nach mehreren Jahrzehnten Konflikt sind viele Häuser schlecht gebaut. Erdbeben richten daher oft grosse Schäden an.