Zwei Tote nach Schüssen in Brüssel – Terrorstufe angehoben
Brüssel
Nach tödlichen Schüssen auf zwei Menschen in Brüssel gilt für die belgische Hauptstadt die höchste Terrorwarnstufe des Landes. «Bedrohungsstufe 4 für die Region Brüssel-Hauptstadt», schrieb das belgische Krisenzentrum am Montagabend auf X, ehemals Twitter.
Bei den Opfern handelt es sich laut Premierminister Alexander De Croo um zwei Schweden. Der Täter werde noch gesucht, schrieb die belgische Innenministerin Annelies Verlinden auf X, ehemals Twitter. De Croo rief die Einwohner Brüssels zur Wachsamkeit auf. Das EM-Qualifikationsspiel Schweden-Belgien wurde nach der ersten Halbzeit beim Stande von 1:1 abgebrochen.
Die Ermittlungen dauerten noch an, wie eine Sprecherin der Polizei am Abend sagte. Laut der Nachrichtenagentur Belga war ein bewaffneter Mann im Norden der Innenstadt von einem Roller abgestiegen und hatte auf der Strasse Schüsse abgegeben. Als mehrere Menschen in einen Hauseingang flohen, soll er sie verfolgt und auf sie geschossen haben. Die Polizei bestätigte diese Angaben zunächst nicht. De Croo habe dem schwedischen Premier sein aufrichtiges Beileid ausgedrückt: «Als enge Partner ist der Kampf gegen den Terrorismus ein gemeinsamer Kampf.»
Die schwedische Fussballnationalmannschaft trat an dem Abend in Brüssel zum EM-Qualifikationsspiel gegen Belgien an. Das Spiel wurde nach der ersten Halbzeit beim Stande von 1:1 abgebrochen. Das teilten die beiden beteiligten Fussball-Verbände am Montagabend auf X, vormals Twitter, mit. Die Zuschauer im Stadion wurden aufgefordert, auf ihren Plätzen zu bleiben. «Die belgische Polizei möchte, dass schwedische Fans aus Sicherheitsgründen in der Arena bleiben», schrieb der Verband.
Nachdem sich Medienberichte vom Tod der beiden Schweden verbreiteten, hätten die schwedischen Nationalspieler nach Angaben des schwedischen TV-Senders SVT beschlossen, das Spiel nicht fortzusetzen. Die belgischen Nationalspieler hätten sich dem angeschlossen.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach von einem «feigen Anschlag» und drückte den Menschen in Schweden gegenüber ihr Beileid aus. Der belgische EU-Ratspräsident Charles Michel schrieb auf X: «Das Herz Europas wird von Gewalt getroffen. Mein Mitgefühl gilt den Familien der Opfer des tödlichen Anschlags im Zentrum von Brüssel.»
Verlinden, De Croo und Justizminister Vincent Van Quickenborne begaben sich am Abend in das Nationale Krisenzentrum, um die Lage genauer zu beobachten. Einige Medien berichteten, dass die Tat einen islamistischen Hintergrund haben könnte. Dafür gab es zunächst jedoch keine Bestätigung.