Basler Polizei nimmt Mass-Voll-Präsident Rimoldi in Gewahrsam
Bern
In Basel ist am Samstagnachmittag am Rande von untersagten Demonstrationen Mass-Voll-Präsident Nicolas Rimoldi in Polizeigewahrsam genommen worden. Währenddessen lieferten sich Demonstrierende von Basel nazifrei ein Katz- und Maus-Spiel mit der Polizei.
Die Polizei war mit einem Grossaufgebot Basel präsent und kesselte rund 100 Demonstranten von Basel nazifrei auf der Dreirosenanlage ein. Es bildeten sich jedoch weitere Demonstrationsgruppen. Die Polizei setzte auf der Dreirosenbrücke und Dreirosenanlage Gummischrot ein. Auch ein Wasserwerfer und Reizmittel kamen zum Einsatz.
Einige Teilnehmende der Demonstration wurden verletzt. Die Polizei nahm die Personalien der Eingekesselten auf.
Die Polizei wirkte im Hin- und Herr mit den Demonstrierenden hektisch. So fuhr ein Polizeiwagen auf der Claramatte ungebremst auf das Trottoir in einen Zaun, wie ein Korrespondent von Keystone-SDA beobachtete. Und im Kleinbasel rammte ein Zürcher Wasserwerfer ein parkiertes Auto.
Nicolas Rimoldi festgenommen
Der Kanton Basel-Stadt hatte für dieses Wochenende sämtliche Kundgebungen verboten. Grund ist die Lage im Nahost. Trotzdem rief Basel nazifrei zur Demo in Basel auf. Hintergrund dafür war eine von Mass-Voll! und Freunde der Verfassung angekündigte Demonstration am Samstagnachmittag, die wegen des Demoverbots vom ursprünglichen Austragungsort Basel ins deutsche Weil am Rhein verlegt worden war.
Nicht an das Verbot in Basel halten wollte sich Mass-Voll-Präsident Nicolas Rimoldi. Er hatte das bereits auf Social Media verkündet und wurde dann bei der Johanniterbrücke von der Polizei in Gewahrsam genommen.
Vier Festnahmen in Weil am Rhein
Im deutschen Weil am Rhein versammelten sich derweil Massnahmengegnerinnen und -gegner und Vertreterinnen und Vertretern der deutschen Rechtspartei AfD – flankiert von Freiheits-Trychlern. Das Polizeipräsidium Freiburg sprach in einer Mitteilung von rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der angemeldeten Demonstration.
Die Polizei hatte den Park beim von Einkaufstouristen stark frequentierten Einkaufszentrum Marktkauf an der Grenze eingezäunt, um die Gegendemonstrantinnen und -demonstranten auf Distanz zu halten. Dabei handelte es sich um rund 100 Personen von Basel nazifrei. Sie reagierten mit Pfiffen auf die Reden der Massnahmengegnerinnen und -gegnern.
Nach Angaben des Polizeipräsidiums kam es bei der unbewilligten Gegendemonstration zu zwölf Straftaten wegen gefährlicher Körperverletzung, Verstössen gegen das Versammlungsgesetz, Beleidigungen, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Landfriedensbruch und tätlichem Angriff. Dabei sei ein Polizist leicht verletzt worden. Vier Personen seien festgenommen und elf Personen weggewiesen worden.