Armeesprecher: Hamas verwehrt Gaza-Kliniken gehorteten Treibstoff
Tel Aviv/Gaza
Die islamistische Hamas verwehrt nach Erkenntnissen des israelischen Militärs Krankenhäusern im Gazastreifen von ihr gehorteten Treibstoff.
Die Hamas habe «mehr als» eine Million Liter Treibstoff gelagert, «gibt diesen aber nicht an bedürftige Krankenhäuser ab», erklärte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus in der Nacht zum Dienstag auf der Plattform X (vormals Twitter). «Die Hamas ist für das Leid in Gaza verantwortlich, nicht Israel», sagte der Sprecher. Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen beklagen, dass mit den ersten Hilfslieferungen in den Gazastreifen bislang kein Treibstoff in das Gebiet gelangte.
«Der Treibstoff, den wir reinbringen wollen, ist der Treibstoff, den (das Palästinenserhilfswerk) UNRWA braucht. Es wird für unsere Operationen sein. Und natürlich muss auch Treibstoff für die Krankenhäuser und so weiter vorhanden sein», sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric am Montag in New York. Die Nachfrage, ob es Israel sei, das die Erlaubnis bisher verweigere, beantwortete er nicht.
In den vergangenen Tagen passierten einige Dutzend Lastwagen die Grenze von Ägypten in den Gazastreifen. Die Vereinten Nationen machten dabei aber deutlich, dass die Lieferungen unter anderem von Medikamenten nur vier Prozent des normalen Volumens am Grenzübergang Rafah ausmache. Die Zahl der Lieferungen müsse erhöht werden.
Die zuständige Cogat-Behörde in Israel warf dagegen der Hamas vor, die von ihr gelagerten rund eine Million Liter Treibstoff dafür zu nutzen, um «ihre Terror-Tunnel zu beleuchten, Raketen abzufeuern und für ihre eigenen Häuser» statt der Zivilbevölkerung bereitzustellen. Es gibt keine unabhängige Bestätigung für diese Angaben.