- Text : Marketing der ALH Gruppe
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Im zweiten Corona-Pandemiejahr verzeichnete die Krankenkasse DAK-Gesundheit (DAK), ein Träger der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), so viele Arbeitsausfälle wegen psychischer Erkrankungen wie noch nie zuvor. Das zeigt der „Psychoreport 2022“. Für den Report wurden Daten von mehr als 2,4 Millionen Erwerbstätigen, die bei der DAK gesetzlich krankenversichert sind, herangezogen. Die IGES Institut GmbH, ein Forschungs- und Beratungsinstitut für Infrastruktur- und Gesundheitsfragen, übernahm die Auswertung.
Das Ergebnis: Im vergangenen Jahr lag der Arbeitsausfall aufgrund von Seelenleiden bei 276 Fehltagen je 100 erwerbstätig Versicherten. Dies sind 16 Tage mehr als vor Ausbruch der Pandemie. Im Vergleich zur Untersuchung vor zehn Jahren entspricht dieser Wert einer Steigerung von 41 Prozent. Alle anderen Erkrankungsarten nahmen im gleichen Zeitraum nur um zwei Prozent zu – „kein vergleichbarer Aufwärtstrend“, so die Studienautoren.
Steigende Fehlzeiten
Aufgeschlüsselt nach Alter und Geschlecht wird deutlich, dass weiterhin Frauen stärker betroffen sind als Männer. Zudem werden nach wie vor in den oberen Altersgruppen die höchsten Werte registriert. Im Detail: In den beiden zurückliegenden Pandemiejahren erhöhten sich bei den 55- bis 59-jährigen Frauen die Ausfallzeiten um 14 Prozent im Vergleich zu 2019, bei den über 60-Jährigen sogar um 20 Prozent. „Dies sind die mit Abstand höchsten Steigerungsraten unter allen Beschäftigten“, heißt es im Bericht. Erwerbstätige Frauen über 60 Jahre kamen 2021 auf 690 Fehltage je 100 Versicherte. Bei den gleichaltrigen Männern waren es 422 Tage.
Neuer Rekordwert
Ein psychischer Krankschreibungsfall dauerte im vergangenen Jahr durchschnittlich 39,2 Tage. Auch dies ist ein neuer Rekordwert. 2011 lag er noch bei 32,3 Tagen und war nach fünf Jahren kontinuierlicher Steigerungen bis auf 37,9 Tage in 2016 zwischenzeitlich auf 33,7 Tage im Jahr 2018 zurückgegangen. Im Branchenvergleich wird deutlich, dass Beschäftigte im Gesundheitswesen 2021 mit 397 Ausfalltagen (Vorjahr: 338 Tagen) am häufigsten wegen psychischer Erkrankungen fehlten.
⌀ 39
Tage
psychischer Krankschreibungsfall
Dieser Wert rangiert rund 44 Prozent über dem Durchschnitt aller untersuchten Branchen, der 276 Tage (260) beträgt. Die Öffentliche Verwaltung führte 2019 (382) die Rangliste an. Jetzt kommt sie auf 328 Tage und fällt damit auf Platz zwei zurück. Das Baugewerbe hatte mit 161 Tagen (154) erneut die wenigsten Fehlzeiten. Der Report zeigt, dass viele mit psychischen Erkrankungen extrem unter den anhaltenden Belastungen der Pandemie leiden. Die Betroffenen würden schwerer in ihren Berufsalltag zurückfinden. Grund dafür sind die Arbeitsbedingungen unter Corona und teils die Stigmatisierung.
Das Problem einer längeren Krankschreibung
Gesetzlich Versicherte bekommen auch im Krankheitsfall weiterhin Lohn von ihrem Arbeitgeber – jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum. Bei längerer Krankheit endet die Lohnfortzahlung üblicherweise nach sechs Wochen und die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) oder ein anderer Sozialversicherungsträger springt ein und zahlt ein gesetzliches Krankengeld.
Dieses Krankengeld beträgt im Allgemeinen 70 % vom Brutto-, jedoch höchstens 90 % vom Nettoeinkommen. Allerdings muss der Versicherte auch im Krankheitsfall die Hälfte der Beiträge zu Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung bezahlen. Somit reduziert sich das Krankengeld um nochmals etwa 12 % – insgesamt beträgt die Einkommenslücke für gesetzlich Versicherte, die länger als sechs Wochen ausfallen, somit mindestens 21 %!
Und: Je höher das Einkommen, desto größer die Lücke, da das gesetzliche Krankengeld nach oben hin auf maximal 70 % der Beitragsbemessungsgrenze begrenzt ist. Doch auch bei Krankheit laufen viele Ausgaben weiter: Kredite, Miete, Lebenshaltungskosten, Kinderbetreuung, Vereinsbeiträge und vieles mehr. Um die so entstehende Einkommenslücke zu schließen, können gesetzlich Versicherte eine private Krankentagegeldversicherung abschließen.
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