- Text : Marketing der ALH Gruppe
- Lesedauer : 3 Minuten
Mittels Prävention und frühzeitiger Behandlung ließen sich viele Todesfälle vermeiden. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse eines Krankenversicherers. Sie zeigt auch auf, dass die Bundesbürger mehr Geld als der EU-Durchschnitt für Medikamente ausgeben, dort aber auch keine Versorgungslücke feststellen müssen. Deutschland rangiert im EU-Gesundheits-Vergleich auf Platz 18 von 31.
Die Bürger legen hierzulande zwar Wert auf ihre Gesundheit, haben gleichzeitig aber ein zwiegespaltenes Verhältnis zur Vorsorge. Das zeigt eine Untersuchung eines privaten Krankenversicherers. Obwohl Deutschland in manchen Punkten bessere Werte als der EU-Durchschnitt vorweist, belegt die Bundesrepublik im Gesamtranking der Studie nur Platz 18 von 31.
Die Untersuchung basiert auf Daten von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, der Webseite Our World in Data.org, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Welt-Gesundheitsorganisation (WHO).
Mittels dieser Daten wurden elf Kriterien miteinander verglichen, darunter Lebenserwartung, Atemwegserkrankungen und sportliche Aktivitäten der Bürger. Jeder dieser Faktoren wurde mit einem bis 31 Punkten bewertet. Je mehr Punkte, desto besser.
Bundesbürger sind bereit, viel für Medikamente zu zahlen
Vergleicht man die Ausgaben für Medikamente pro Einwohner, so liegt Deutschland auf dem unrühmlichen Spitzenplatz und ist damit das EU-Land, bei dem der einzelne Bürger im Durchschnitt am meisten für Arzneien aufwendet. Die jährlichen Pro-Kopf-Ausgaben betragen hierzulande 984 Euro im Schnitt. Damit liegt Deutschland weit über dem EU-Durchschnitt von 600 Euro.
984 €
Pro-Kopf-Ausgaben
für Arzneien
Auch die Ausgaben für die ambulanten Behandlungen liegen mit 1.221 Euro pro Kopf wesentlich über dem EU-Durchschnitt von 1.022 Euro. Das Gleiche gilt für die stationären Behandlungen – hier sind die Ausgaben in Deutschland mit 1.212 Euro pro Kopf ebenfalls höher als in der EU mit 1.010 Euro.
Trotz dieser Ausgaben liegt Deutschland in Sachen Gesundheit der Bevölkerung nur im Mittelfeld. Die besten Länder sind hier Norwegen, gefolgt von Schweden, der Schweiz und Island. So liegt die Lebenswartung in Deutschland mit 81,1 Jahren minimal höher als im EU-Schnitt (80,9 Jahre). Verglichen mit Spanien (83,4 Jahre), Italien (83,1 Jahre) oder Frankreich (82,7 Jahre) ist die Bundesrepublik aber eher im Mittelfeld.
Medizinische Versorgung gesichert
Wer ein mittleres oder hohes Einkommen bezieht, braucht sich laut Studie keine Gedanken um die Versorgung mit Medikamenten zu machen. Die Quote derjenigen, die einen ungedeckten medizinischen Bedarf meldeten, liegt hier bei null Prozent. Leute mit niedrigem Einkommen wiederum gaben zu 0,7 Prozent eine Versorgungslücke an.
Trotz der guten medizinischen Versorgung ist beim Thema Prävention noch Luft nach oben. Laut der Untersuchung ließen sich durch Prävention und frühzeitige Behandlungen über 230 Todesfälle pro 100.000 Einwohner vermeiden.
Zum Thema Prävention gehören auch eine gute Ernährung und Bewegung. Immerhin 67,3 Prozent der Untersuchten treiben einmal pro Woche Sport. Das ist zwar über dem EU-Durchschnitt (44,3 Prozent), aber weit unter den Skandinaviern (Norwegen: 84,2 Prozent, Dänemark: 75,8 Prozent, Schweden: 75,3 Prozent).
Todesursachen: Alkohol, Rauchen und ungesunde Ernährung
Im vergangenen Jahr waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache, gefolgt von Krebserkrankungen. Auch nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gingen bereits 2021 ein Drittel der Sterbefälle auf Krankheiten des Kreislaufsystems wie Herzinfarkt, Bluthochdruck oder Schlaganfall zurück.
Insgesamt sind letztes Jahr 1,06 Millionen Bürger in Deutschland verstorben, das waren mehr als jemals zuvor.
Gut 14 Prozent der Todesfälle in Deutschland sind auf ungesundes Essen und Trinken zurückzuführen. Auch Rauchen gehört zu den Risiken, wie die Untersuchung darstellt. Demnach rauchen 28,4 Prozent der Deutschen täglich oder gelegentlich. Zudem lassen sich statistisch 5,5 Tote pro 100.000 Einwohner auf Alkoholmissbrauch zurückführen. Im EU-Durchschnitt sind es 3,57 statistische Todesfälle.
Vorsorgeuntersuchungen für die Gesundheit
Übrigens: Krankenversicherte haben hierzulande abhängig vom Alter einen Anspruch auf diverse kostenlose Früherkennungs- oder Vorsorgeuntersuchungen. Welche dies sind, listet das Webportal des Bundesministeriums für Gesundheit im Bereich „Früherkennung & Vorsorge“ auf.
Diese Untersuchungen helfen, vorhandene Risikofaktoren oder bereits bestehende Krankheiten frühzeitig zu erkennen, um frühestmöglich zu therapieren. Damit steigen zum einen die Chancen, dass man erst gar nicht an bestimmten Krankheiten erkrankt. Zum anderen lassen sich aber auch die Heilungschancen bei vielen, teils schweren Krankheiten deutlich verbessern, wenn man sie bereits in einem frühen Stadium entdeckt und behandelt.
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