- Text : Marketing der ALH Gruppe
- Lesedauer : 3 Minuten
All unsere Organe altern mit den Jahren – so auch unser Gehirn. Dass die Gedächtnisleistung im Alter nachlässt, ist damit ein Teil des natürlichen Alterungsprozesses. Die meisten Menschen über 65 Jahren können sich neue Informationen oder Details von Ereignissen schlechter merken, verlegen manchmal Gegenstände oder vergessen Termine.
Häufig haben sie auch Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und denken tatsächlich langsamer, da sie mehr Zeit benötigen, um neue Informationen zu verarbeiten. Die Gründe: Die Vernetzung und Informationsübertragung unserer Gehirnzellen wird langsamer, die Kommunikation zwischen verschiedenen Hirnregionen funktioniert schlechter und unsere Reaktions- sowie Merkfähigkeit nimmt ab.
Gleichzeitig sterben im höheren Lebensalter immer mehr Nervenzellen ab und werden weniger nachproduziert als in jungen Jahren. Dadurch schrumpft unser Gehirn, insbesondere der sogenannte Hippocampus. Diese Hirnregion ist für das Speichern neuer Informationen zuständig.
Auch bei einer Demenz sterben Nervenzellen ab. Allerdings geschieht der Verfallsprozess dabei deutlich schneller als bei einer nicht krankhaften Altersvergesslichkeit.
Gehirn und Ernährung
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Menschen, die bis ins hohe Alter geistige Herausforderungen suchen und ihr Gehirn trainieren, ein aktives Sozialleben pflegen, sich gesund ernähren und viel bewegen, weniger anfällig für den geistigen Abbau sind.
Ein chinesisches Forscherteam fand heraus, dass sich eine gesunde Lebensweise bei über 60-Jährigen und selbst bei Menschen mit einem erhöhten genetischen Risiko für eine Alzheimer-Demenz positiv auf ihre Gedächtnisleistung auswirkt.
Den stärksten Effekt auf die kognitive Funktion hatte dabei die gesunde Ernährung mit ausreichend Wasser, Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide, Milchprodukten, Fisch sowie einem mäßigen Genuss von Fleisch, Eiern, Nüssen, Ölen und Salzen.
Gleichzeitig verzichteten die Studienteilnehmer mit guter Gedächtnisleistung über einen Zeitraum von zehn Jahren auf das Rauchen und Alkohol. Eine ausgewogene und maßvolle Ernährung versorgt Körper und Gehirn mit Flüssigkeit, allen wichtigen Nährstoffen, Vitaminen sowie Mineralien. Zudem gewährleistet sie eine gute Hirndurchblutung und verhindert Übergewicht.
Die wichtigsten Risikofaktoren für geistige Beeinträchtigungen im Alter sind Diabetes mellitus, erhöhte Blutfette, Übergewicht, Bluthochdruck, Rauchen und Alkohol.
Fitness fürs Gehirn
Als sehr effektiv zeigt sich außerdem das mehrmalige Training der geistigen Fähigkeiten in der Woche, zum Beispiel in Form von Lesen, Schreiben, kreativem Malen oder Kartenspielen. Durch solche mentalen Übungen können wir die Leitungsbahnen unseres Nervensystems aktiv halten und möglicherweise sogar neue Nervenverknüpfungen herstellen.
Ebenso wichtig ist die regelmäßige körperliche Aktivität. Wöchentlich sollten es mindestens 150 Minuten Bewegung in einer mäßigen Intensität oder 75 Minuten in einer hohen Intensität sein.
Denn wenn wir aktiv Sport treiben, halten wir nicht nur unsere Figur und das Herz-Kreislauf-System fit. Unser Körper setzt dabei auch sogenannte Neutrophine frei, Stoffe, die er benötigt, um Nervenzellen und Nervenverbindungen zu bilden. Untersuchungen haben ergeben, dass besonders bei ausdauernden Läuferinnen und Läufern die Hirnregion Hippocampus und die Anzahl an Gehirnzellen meist größer ist als bei Nicht-Läufern.
Ausdauersport hat außerdem einen positiven Effekt auf den Dopaminspiegel im Blut. Das Glückshormon wird bei anhaltender Aktivität langsamer abgebaut und verbessert nachweislich kognitive Prozesse im Gehirn. Das wiederum steigert unsere Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit.
Am besten in Gesellschaft
Ein aktives Sozialleben wirkt sich ebenfalls positiv auf unsere geistige Fitness aus. Mindestens zwei Mal wöchentlich sollten wir uns mit Freunden treffen, Verwandte besuchen oder einladen.
Bei gemeinsamen Reisen, Ausflügen, Radtouren oder Wanderungen können wir unser Sozialleben mit sportlicher Aktivität kombinieren. Spieleabende, gemeinsames Musizieren oder kulturelle Veranstaltungen mit Gleichgesinnten bieten geistige Herausforderung und viel Raum für sozialen Austausch.
Selbst Online-Chats können unser Sozialleben bereichern. In bildgebenden Untersuchungsverfahren wie der Kernspintomografie lassen sich die Auswirkungen auf unser Gehirn deutlich darstellen: Menschen mit einem regen sozialen Umfeld weisen umfangreichere Gehirnstrukturen auf als Personen mit seltenen Kontakten.
Verabreden Sie also gerne mal wieder einen Ausflug oder Spieleabend mit Freunden!
Auch interessant
Zukunftssicher versichert
„Drum prüfe, wer sich ewig bindet“ – dieser weise Spruch von Friedrich Schiller trifft auch auf die Wahl der Krankenversicherung zu....
WeiterlesenMammografie: Falscher Alarm schreckt Frauen ab
Mammografie-Bilder sind nicht leicht zu deuten. Oft entpuppt sich ein Anfangsverdacht auf Brustkrebs als unbegründet. Doch einige Frauen halten...
WeiterlesenAutismus lässt sich am Mikrobiom erkennen
Eine Analyse des Darm-Mikrobioms scheint eine Möglichkeit zu sein, künftig Kinder mit Autismus schneller zu diagnostizieren. Das könnte viel Leid...
Weiterlesen