- Text : Marketing der ALH Gruppe
- Lesedauer : 4 Minuten
Stellen Sie sich vor, Sie lesen einen Artikel über eine neue Diät und fragen sich, ob diese wirklich gesund ist. Oder Sie fahren doch schon wieder mit dem Auto zur Arbeit, obwohl das Wetter gut ist und Sie die Strecke auch gut mit dem Rad bewältigen könnten. Hier kommt die Gesundheitskompetenz ins Spiel.
Es handelt sich nicht nur um reines Wissen, sondern um die Fähigkeit, vertrauenswürdige Quellen zu erkennen und Gesundheitswissen im Alltag auch umzusetzen. Sei es durch ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung im Alltag oder das Handy auch mal beiseitezulegen und stattdessen vielleicht zu lesen oder einem Hobby nachzugehen.
Viele von uns kosten vernünftige Entscheidungen zugunsten unserer Gesundheit Überwindung. Oder uns fehlt schlichtweg das Wissen, zum Beispiel über Methoden für den richtigen Umgang mit belastenden Lebenssituationen oder ob wir bestimmte Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen sollten, wenn Vorerkrankungen in der Familie bestehen.
Umso wichtiger ist es, gesundes Verhalten sowie den Umgang mit Gesundheitsinformationen von klein auf zu Erlernen und auch schon Kindern Gesundheitskompetenz zu vermitteln.
Von Süßigkeiten bis Psyche: Die gesundheitlichen Herausforderungen von Kindern und Jugendlichen
Dass hier Bedarf besteht, zeigen aktuelle Zahlen der Studie „KIGGS-Welle“ des Robert Koch-Instituts: Bei den 3- bis 6-Jährigen in Deutschland ist nur etwa die Hälfte regelmäßig körperlich aktiv und kann so eine gute Körperkoordination entwickeln. Diese Zahl nimmt mit dem Alter weiter ab: Bei den 14- bis 17-Jährigen sind es nur noch 13 Prozent der Jungen und 8 Prozent der Mädchen, die sich ausreichend bewegen.
8 %
der Mädchen
bewegen sich ausreichend
Kinder aus Familien mit geringer Gesundheitskompetenz sind häufiger von Adipositas betroffen und nehmen zudem seltener an Früherkennungsuntersuchungen teil. Zusätzliche konsumieren viele an der Studie beteiligte Kinder und Jugendliche zu viele Süßigkeiten und Snacks, was Übergewicht weiter begünstigt.
Auch der pflegliche Umgang mit der psychischen Gesundheit muss erlernt werden. Vor allem die Corona-Pandemie zog Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von jungen Menschen nach sich. So zeigte jedes vierte Kind im dritten Jahr der Pandemie psychische Auffälligkeiten.
Von Kochkünsten bis Prävention: Wie Gesundheitswissen unser Leben beeinflusst
Studien haben gezeigt, dass Erwachsene mit einer hohen Gesundheitskompetenz tendenziell aktiver sind als jene mit geringerem Wissen in diesem Bereich. Eine hohe Gesundheitskompetenz korreliert oft auch mit weiteren gesünderen Lebensgewohnheiten.
Erwachsene mit hoher Gesundheitskompetenz konsumieren im Schnitt weniger Alkohol und Tabak, legen mehr digitale Pausen ein und haben bessere Kochfertigkeiten, wodurch sie tendenziell mehr Obst und Gemüse essen. Zudem nehmen sie eher Präventions- und Versorgungsangebote wahr. Das kann dazu beitragen, Krankheiten im späteren Leben zu verhindern.
Die Folgen von geringerer Gesundheitskompetenz in Form von Bewegungsmangel, Fehlernährung, verschiedenem Suchtverhalten und Unkenntnis über das Gesundheitssystem sind gravierend und spiegeln sich in der ärztlichen Versorgung wider. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Atemwege, Diabetes und Krebserkrankungen nehmen in dieser Gruppe zu.
Wie lässt sich dies Kindern im Alltag vermitteln?
Doch wie kann man seinen Kindern eine gesunde Lebensweise und ein gutes Urteilungsvermögen im Hinblick auf medizinische Informationen mit auf den Weg geben? Und in welchen Bereich ist dies besonders wichtig? Laut einem Beschlussprotokoll des Deutschen Ärztetags sollte besonders über Themen wie Ernährung, Bewegung, Sexualität, psychische Gesundheit, Verhalten im Notfall, aber auch zur angemessenen Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen, Hitzeschutz und Folgen des Klimawandels auf die Gesundheit aufgeklärt werden.
Ein paar Tipps im Alltag:
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Bei der Ernährung gilt: die Lebensmittelvielfalt genießen. Das bedeutet jeden Tag Gemüse und Obst, Vollkorn wählen und die Mahlzeiten mit tierischen Lebensmitteln ergänzen. Zusätzliche sollte man gesundheitsfördernde Fette nutzen, Zucker und Salz einsparen und am besten Wasser trinken.
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Kinder sind nicht immer leicht von einer gesunden Ernährungsweise zu überzeugen, hier könnte ein Trick helfen. Kinder neigen laut Experten zu „magischem Denken“, verknüpfen also Ursachen mit Wirkungen, die rein logisch nicht immer in Zusammenhang stehen. So können Sie Ihr Kind durch Sätze wie „Von gelbem Obst und Gemüse kriegt man gute Laune“, „Rotes Essen ist gut für dein Herz“ oder „Grünes Essen hilft beim Wachsen“ zu gesunden Mahlzeiten motivieren. Werden Sie gerne kreativ und gehen Sie auf die persönlichen Vorlieben Ihres Kindes ein.
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Klären Sie Ihr Kind auch darüber auf, woher die Lebensmittel kommen und welche nicht nur gut für die eigene Gesundheit sind, sondern auch gut für das Klima. Nutzen Sie dafür auch kindgerechtes Material wie Bilderbücher oder Kindernachrichten.
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Wenn es Ihnen möglich ist, leben Sie einen gesunden Alltag vor: Involvieren Sie Ihr Kind altersgerecht beim Kochen mit ein, essen Sie gemeinsam und nehmen Sie sich Zeit dafür, möglichst ohne Fernseher und Handy. So erleben Kinder die Mahlzeiten von Anfang an bewusst.
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Planen Sie regelmäßig gemeinsame Bewegung im Alltag ein. Ob Spaziergänge, Fahrradtouren oder andere Sportarten. So gewöhnt sich Ihr Kind an einen aktiven Lebensstil. Ermutigen Sie Ihr Kind, Interessen nachzugehen und fragen Sie es, ob es vielleicht bei einem Sportverein dabei sein möchte.
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Auch der richtige Umgang mit Medien muss erlernt werden: Laut Deutschem Ärztetag zeigen etwa 2,2 Mio. Kinder und Jugendliche eine problematische Nutzung von Gaming, Social Media oder Streaming. Hier empfiehlt es sich Grenzen zu setzen und die Selbstkontrolle zu fördern.
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Wichtig ist der Umgang mit digitalen Angeboten und Informationen zur Gesundheit über das Internet und die sozialen Medien. Unterstützen Sie Ihr Kind, indem Sie es fragen, woher es Information hat und ermutigen Sie es, etwa bei Social Media Posts die Quelle zu hinterfragen.
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