- Text : Marketing der ALH Gruppe
- Lesedauer : 3 Minuten
Übergewicht, Diabetes, Fettleber, Karies und sogar verschiedene Krebsarten – wer zu viel Zucker zu sich nimmt, muss mit zahlreichen Gesundheitsrisiken rechnen. Und doch ist Zucker nicht per se ungesund.
Er ist in Form von Glucose ein lebenswichtiger und sehr schnell verfügbarer Energielieferant für unser Gehirn und unseren Körper. Die meisten Menschen in Deutschland nehmen allerdings deutlich mehr Zucker zu sich, als sie für die abgerufene Energieleistung benötigen.
Nicht nur Süßigkeiten und Limonaden enthalten sehr viel Zucker. In vielen Fruchtsäften, Milchprodukten, Fertiggerichten, Müslis, Weißbrot, Soßen oder Ketchup zum Beispiel stecken ebenfalls größere Mengen. Auch in generell empfehlenswerten Lebensmitteln wie Obst, Milch oder Vollkornprodukten kommt Zucker vor.
Zu viel Zucker
Wer mehr Zucker zu sich nimmt, als der Körper benötigt, setzt Fettdepots an und fördert Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Deutsche Krebsforschungszentrum spricht im Hinblick auf das Übergewicht zudem von einem indirekten Krebsrisiko durch Zucker.
Gerade der regelmäßige Genuss von zuckerhaltigen Getränken wirkt sich besonders negativ auf unsere Gesundheit aus. Denn sie haben anders als zuckerhaltige Nahrung keinen Sättigungseffekt.
Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfehlen Erwachsenen, weniger als zehn Prozent ihrer Gesamtenergie in Form von freien Zuckern zu wählen. Das entspricht einer maximalen Zufuhr von 50 Gramm pro Tag. Wer ein Glas Saft oder Limonade trinkt, schluckt bereits 20 bis 34 Gramm Zucker.
50 g
Zucker
pro Tag
Wie Süßstoff funktioniert
Süßstoffe sind Zusatzstoffe, die Nahrungsmittel und Getränke süßen, aber keine oder kaum Kalorien enthalten. Sogenannte Light- oder Diätprodukte, die auf Zucker verzichten und stattdessen auf Süßstoffe wie zum Beispiel Aspartam, Acesulfam, Cyclamat oder Sucralose setzen, erfreuen sich daher großer Beliebtheit. Denn das Einsparen der Kalorien kommt unserer Figur zugute.
Die meisten künstlichen Süßungsmittel werden in Form von Softdrinks getrunken. Sie kommen aber auch in Joghurts, Speiseeis, Fertigprodukten, Saucen und Kaugummis vor. Bei ihrem Genuss docken die chemischen Verbindungen wie Zucker an den Süßrezeptoren auf der Zunge an. Von dort gelangt ein entsprechendes Signal an unser Gehirn und wir schmecken süß.
Studien haben ergeben, dass Süßstoffe den Blutzuckerspiegel und die Insulinproduktion nicht so erhöhen, wie das bei Zucker der Fall ist. Dennoch stellen viele Menschen fest, dass ihr Appetit nach dem Genuss von Lightprodukten steigt.
Macht Süßstoff hungrig?
Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Genuss von Süßstoffen wie auch der Verzehr von Zucker Einfluss auf unseren Darm hat. Zum einen kann sich die Zusammensetzung unserer Darmflora verändern, was sich bei manchen Menschen möglicherweise auch in Form von Blähungen oder Durchfall äußert. Zum anderen kommt es nach der Aufnahme von Süßstoffen zur Ausschüttung von Stoffen, die unseren Appetit steigern.
Wenn wir zuckerhaltige Speisen essen, signalisieren bestimmte Verdauungshormone im Darm, dass Energie aufgenommen wurde. Als Folge melden unser Magen und unser Gehirn ein Sättigungsgefühl. Süßstoff dagegen führt nicht zur Freisetzung solcher Verdauungshormone und somit auch zu keinem Sättigungsgefühl, auch wenn er den Hunger nicht direkt anregt.
Wenn wir beim Softdrink zwar Kalorien einsparen, anschließend aber vermehrt Kalorien in Form von anderen Lebensmitteln essen oder trinken, nehmen wir nicht ab, sondern eventuell sogar zu.
Gibt es natürliche Süßstoffe?
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Stevia ist ein natürlicher Süßstoff und wird aus einer südamerikanischen Pflanze hergestellt. Stevia ist süßer als Zucker, schmeckt aber auch leicht metallisch bis bitter, enthält nur wenige Kalorien und wirkt sich kaum auf den Blutzucker aus. Xylit und Erythrit gelten als Zuckeraustauschstoffe, die süß schmecken, vom Körper wie Zucker verdaut werden, aber weniger Kalorien enthalten.
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Xylit, auch Birkenzucker genannt, basiert zwar auf pflanzlichen Rohstoffen, ist aber kein natürlicher Süßstoff aus Birken. Xylit führt nicht zum Anstieg des Blutzuckerspiegels oder zu Karies und kommt häufig in Zahnpflegekaugummis vor. Erythrit wird industriell hergestellt und ist daher ebenfalls kein natürlicher Zuckerersatz.
Beide Stoffe können helfen, Kalorien einzusparen, verursachen jedoch je nach Verzehrmenge möglicherweise Blähungen oder Durchfall.
Ist Süßstoff ungesund?
Bisher konnten keine gesundheitlichen Gefahren durch den Verzehr von Süßstoffen nachgewiesen werden. Saccharin und Sucralose könnten laut Studien jedoch die körpereigene Blutzuckerregulierung beeinträchtigen. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation als Alternative zu Zucker und Süßstoffen, die Süße der Ernährung insgesamt herunterzufahren. Besser ist es, sich an weniger süße Speisen und Getränke zu gewöhnen, und das am besten schon von Kindheit an.
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