- Text : Marketing der ALH Gruppe
- Lesedauer : 4 Minuten
Medizinischer Hinweis
Dieser Artikel ersetzt keine professionelle Beratung durch einen Arzt. Bitte konsultieren Sie im Zweifelsfall immer den Arzt Ihres Vertrauens oder tätigen Sie den Notdienst!
Zwar ist bei vielen Verletzungen wie kleineren Schnitt-, Schürf- oder Kratzwunden nicht immer gleich ein Arztbesuch notwendig. Allerdings sollte man wissen, was bei der Wundversorgung zu beachten ist, aber auch, wann man doch lieber einen Arzt aufsuchen sollte. Hilfe holen sollte man sich, wenn man etwa eine stark blutende Wunde hat, eine Stich- oder Bisswunde oder wenn man in einen Nagel getreten ist.
Bagatellverletzungen wie kleinere Schnitt-, Schürf- oder Kratzwunden kann man in der Regel selbst behandeln, sofern man grundsätzlich auf eine ausreichende Hygiene achtet, um Infektionen und Narbenbildungen zu vermeiden. Wunden sollten zum Beispiel nie mit bloßen Händen berührt werden. Kleine Wunden können zunächst etwas bluten, da dies zur Reinigung beiträgt. Befinden sich Schmutzpartikel wie Sand, Blätter oder Steinchen in der Wunde, sollten diese unter fließendem lauwarmem Wasser abgespült werden, rät der Landesapothekerverband Rheinland-Pfalz e.V.
Anschließend ist die Verletzung mit einem Desinfektionsspray sowie einem Pflaster oder bei größeren Wunden einer sterilen Wundauflage zu versorgen. Bei größeren Schürfwunden sind laut den Gesundheitsexperten auch Sprühpflaster sinnvoll. Können die Verschmutzungen nicht vollständig entfernt werden, zum Beispiel, weil Steinchen, Holz- oder Glassplitter tief in der Wunde stecken, sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden, damit er die Wunde säubert.
Eine gut ausgestattete Hausapotheke für die schnelle Hilfe bei akuten Beschwerden
Hilfreich beim Behandeln von Wunden ist eine gut ausgestattete Hausapotheke. Im Fall einer Wunde ist es wichtig eine Auswahl an Pflastern, Binden, Kompressen und Desinfektionsmittel zu Hause zu haben. Was alles zu einer Hausapotheke gehört, wo diese nicht aufbewahrt werden sollte und warum auf das Haltbarkeitsdatum zu achten ist, erklären wir im Artikel „Jahreskontrolle der Hausapotheke“.
Damit aus einer Blessur kein Drama wird
Wer sich verletzt hat, aber nicht sicher ist, ob ein ausreichender Tetanus-Impfschutz besteht – im Impfpass werden die Tetanusimpfungen angezeigt –, sollte umgehend zum Arzt gehen. Denn selbst kleinste Schnitt-, Stich-, Riss-, Biss-, Kratz- oder Schürfwunden können bei einer fehlenden Impfung zur tödlichen Gefahr werden. Tetanus, auch Wundstarrkrampf genannt, ist nämlich eine zum Teil tödlich verlaufende Infektionskrankheit, die durch Bakterien verursacht wird, welche unter anderem im Erdreich und im Straßenstaub vorkommen.
In rostigen Nagel getreten?
Ein Fall für den Arzt!
Besonders gefährlich sind diesbezüglich auch Verletzungen im Zusammenhang mit einem rostigen Nagel, einem Holzsplitter, einem Pflanzendorn oder einem Haustier. Wenn Sie beispielsweise in einen rostigen Nagel getreten sind, sollte zwingend ein Arzt vornehmen. Die Wundversorgung sollte in dem Fall nicht ohne professionelle Hilfe vorgenommen werden.
Die deutsche Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt für einen vollständigen Impfschutz gegen Tetanus Impfungen gemäß dem offiziellen Impfkalender der Kommission bei Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Übrigens: Für einen ausreichenden Tetanusschutz sind bei Erwachsenen alle zehn Jahre regelmäßige Auffrischimpfungen notwendig.
Bisswunden sollten ärztlich behandelt werden
Es gibt auch Hautverletzungen bei denen, selbst wenn sie klein sind, immer ein Arzt konsultiert werden sollte. Dazu gehören Bisswunden, da hier anderenfalls schwere Infektionen drohen können. Zum Arzt gehen sollte man zudem bei stark verschmutzten Wunden und bei Wunden am Kopf und im Gesicht, beispielsweise an Lippen, Augen und Ohren, sowie bei schweren oder großflächigen Verletzungen oder Verbrennungen.
Ist jemand gestürzt und leidet danach unter Übelkeit und Kopfweh, auch wenn keine offenen Wunden erkennbar sind, sollte er ebenfalls zum Arzt gehen, da beispielsweise eine Gehirnerschütterung vorliegen kann. Kommt es nach einer Verletzung zu starken Blutungen, gilt es diese möglichst schnell zum Beispiel mit einem Druckverband zu stoppen. Kann eine Blutung nicht gestoppt werden, sollte umgehend der Rettungsdienst – Notrufnummer 112 – verständigt werden.
Erste-Hilfe-Maßnahmen per Internet und Smartphone
Auch bei Wunden, die, nachdem sie versorgt wurden, über Tage nicht heilen, sondern weiter schmerzen, nässen oder sich sogar entzünden – Anzeichen dafür sind eine Rötung, ein Anschwellen, ein Heiß werden der Wundstelle oder eine Eiterbildung –, sollte man unbedingt einen Arzt hinzuziehen.
Unser Angebot an Sie:
Die Hallesche bietet kostenlos eine umfangreiche Broschüre zum Thema Erste Hilfe, in der unter anderem lebensrettende Sofortmaßnahmen, Umgang mit Wunden und Verhalten bei Unfällen erklärt werden.
Beschreibungen zu den notwendigen Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Verletzungen gibt es in den Webportalen von Hilfs- und Rettungsdiensten wie dem Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (Johanniter), dem Deutschen Roten Kreuz e.V. (DRK) und dem Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V. (ASB).
Einige Rettungsdienste wie der DRK und der Malteser Hilfsdienst e.V. bieten zudem kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr auch Erste-Hilfe-Apps zum Download für Android- und Apple-Geräte an. Eine grundsätzliche Sicherheit, möglichst das Richtige zu tun, geben zudem Erste-Hilfe-Kurse und entsprechende Auffrischungskurse, wie sie unter anderem von den genannten Rettungsdiensten angeboten werden.
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