- Text : Andreas Bernhardt
- Lesedauer : 2 Minuten
Beim virtuellen Presse-Talk der Versicherungsforen Leipzig hat der ALH-Vorstandsvorsitzende Christoph Bohn zusammen mit Vorständen der Bayerische (Martin Gräfer) und Zurich Deutschland (Björn Bohnhoff) diskutiert, wie die Versicherungsbranche mit dem „S“ in ESG umgeht – also mit den sozialen Aspekten von Nachhaltigkeit. Eine wissenschaftliche Perspektive brachte Prof. Dr. Dr. Alexander Brink von der Universität Bayreuth ein.
Beleuchtet wurden verschiedene Facetten sozialer Nachhaltigkeit: vom sozialen Engagement der Versicherer und ihrer sozialen Verantwortung als Arbeitgeber über die Gestaltung der Versicherungsprodukte bis hin zu Kapitalanlagen und Regulatorik. Anschließend nahmen einige Journalisten zusätzlich die Chance wahr, das Besprochene in Einzelgesprächen mit den Vorständen zu vertiefen.
Einige zentrale Aussagen haben wir hier für Sie zusammengefasst:
Die Versicherungsbranche ist im Kerngeschäft nachhaltig
Alexander Brink: „Die Versicherungsbranche ist schon in ihrem Kerngeschäft nachhaltig. Es geht darum, Großschäden zu vermeiden, fürs Alter vorzusorgen und die Gesundheit zu schützen. Dieses positive Narrativ wird in Zukunft immer stärker gespielt werden. In der Praxis stehen wir vor der Herausforderung, das Thema in den Vertrieb reinzubringen.“
Soziale Nachhaltigkeit fängt schon in der Produktgestaltung an
Christoph Bohn: „Wenn es um soziale Nachhaltigkeit in Produkten geht, denken viele zuerst an Themen wie Barrierefreiheit und leichte Sprache. Soziale Nachhaltigkeit fängt aber schon in der Gestaltung der Produkte an.
Da haben wir z. B. die Beitragsstabilität in der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU): Nur wenn wir unsere Produkte sorgfältig kalkulieren und seriöse Gesundheitsprüfungen durchführen, können wir unseren Kunden dauerhaft stabile Beiträge zusagen. Auch indem wir unseren privat Krankenversicherten keine Vorsorgeuntersuchungen auf ihre Beitragsrückerstattung anrechnen, erzielen wir eine soziale Wirkung. Und die betriebliche Krankenversicherung ermöglicht beispielsweise, mit kleinem Geld hochwertige Gesundheitsvorsorge in Anspruch zu nehmen, was sie sonst vielleicht nicht tun würden. Das kommt wiederum dem Gemeinwohl zugute.“
Soziale Taxonomie könnte in Zukunft helfen
Christoph Bohn: „Eine soziale Taxonomie könnte uns helfen, indem vergleichbare Standards für soziale Nachhaltigkeit geschaffen werden. Das würde uns einen wichtigen Schub nach vorne geben. Aber: Es besteht die Gefahr, dass eine solche Taxonomie wiederum überbordende bürokratische Anforderungen mit sich bringt. Vor allem, wenn zusätzlich zu den bestehenden wieder neue KPIs festgelegt werden.“
Wir sehen eine massive Überregulierung
Alexander Brink: „Wir befinden uns definitiv in einer Phase der Überregulierung, die vor allem den Mittelstand trifft. Die Komplexität von Nachhaltigkeit nimmt gewaltig zu; das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ist erst der Anfang. Die ersten Nachhaltigkeitsmanager geben auf, weil sie im Prinzip nur noch wie Wirtschaftsprüfer arbeiten. Hier müssen wir die Motivation der Belegschaft beibehalten.
Mehr Infos über die Nachhaltigkeitsstrategie und -ziele der ALH Gruppe
… erfahren Sie direkt von unseren Vorständen im neuen Video.
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