Gesundheit

Frau telefoniert bei Straßenlärm
12. Juni 2025

Wenn Lärm krank macht

Lärm ist ein wichtiger Stressfaktor, der sich auf unsere Gesundheit negativ auswirken kann. Sogar Geräuschpegel, die wir zunächst gar nicht als Lärm empfinden, können schaden.

  • Text : Marketing der ALH Gruppe
  • Lesedauer : 3 Minuten

Unsere Ohren können wir nicht schließen

Gerade in Städten sind wir täglich mit permanentem Schall konfrontiert, der sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken kann. Dabei spielen die Lautstärke, die Dauer der Beschallung, die Frequenz sowie die Zusammensetzung des Schalls eine Rolle. Man unterscheidet Töne, Klänge, Rauschen und informationshaltige Geräusche wie Sprache. Unsere Ohren stehen stets auf Empfang, damit der Körper Geräusche als Alarmzeichen immer wahrnehmen kann – anders als bei den Augen können wir die Ohren nicht schließen, um Reize von außen auszublenden. Das kann ein großer Stressfaktor sein.

Vergleich der Lautstärken

Die Stärke von Schall wird in der Regel in Dezibel gemessen. 1 Dezibel entspricht dem schwächsten Ton, der vom Menschen gehört werden kann. Wir flüstern mit etwa 40 Dezibel und unterhalten uns durchschnittlich in einer Lautstärke von 50 Dezibel. Auch ein Auto mit circa 50 km/h bringt es auf etwa 40 bis 50 Dezibel. Züge und Bahnen liegen zwischen 75 und 85 Dezibel. Auf Hauptverkehrsstraßen kann der Verkehr ebenfalls auf 80 bis 90 Dezibel steigen. Aber zum Beispiel auch Meeresrauschen kann bis zu 90 Dezibel erreichen. Ab 140 Dezibel empfinden wir Schall als Schmerz. Ob zu laut oder zu lange in der Dauer – Schall kann im Körper Stressreaktionen verursachen.

LärmquelleLautstärkeEinordnung
Flugzeugstart (30 m Entfernung)140 dBSchmerzgrenze, Hörschäden nach kurzer Zeit möglich
Presslufthammer120 dBBaustellenlärm, stressauslösend
Rockkonzert110 dBsubjektiv oft nicht als Lärm empfunden
Motorsäge100 dBsehr laute Maschinen
Meeresrauschen (nahe Brandung)bis zu 90 dBüberraschend laut, aber meist als angenehm empfunden
Straßenverkehr (Hauptstraße)80–90 dBhäufige urbane Lärmquelle
Zugverkehr75–85 dBbesonders belastend in Wohnnähe
Rasenmäher85 dBtypische Alltagslärmquelle
Staubsauger75 dBim Haushalt regelmäßig präsent
Gespräch (normale Lautstärke)50–60 dBReferenzwert für Alltagskommunikation
Auto bei 50 km/h40–50 dBstädtischer Verkehrsfluss
Flüstern30–40 dBkaum störend
Blätterrascheln20 dBsehr leise, meist beruhigend
Atmen10 dBnur in stiller Umgebung wahrnehmbar

Lärmempfindlichkeit individuell verschieden

Lärm ist als lauter unerwünschter Schall definiert. Was einzelne Personen jedoch als Lärm empfinden, ist unterschiedlich. Es hängt sowohl vom persönlichen Geschmack und der Sensibilität ab als auch von der Situation, in der wir uns befinden. Besucher und Besucherinnen eines Rockkonzerts nehmen die laute Musik trotz hohen Schalldruckpegels nicht als Lärm wahr. Wer kein Fan der Musikrichtung ist, fühlt sich möglicherweise selbst bei niedrigerer Lautstärke belästigt. Wenn wir selbst den Rasen mähen, mag uns das Geräusch vielleicht nicht stören. Wenn wir aber ein Buch konzentriert lesen wollen, empfinden wir den Rasenmäher im Nachbargarten dagegen eher als Lärm.

Neben den persönlichen Vorlieben und der aktuellen Situation spielen auch Erfahrungen in der Vergangenheit eine Rolle, ob wir etwas als Lärm bezeichnen oder nicht. So können Geräusche aus der Kindheit zum Beispiel mit negativen oder positiven Erinnerungen verknüpft sein.

Was Lärm im Körper bewirkt

Studien haben ergeben, dass bereits ab einer nächtlichen Lärmbelastung von 40 bis 50 Dezibel der Schlaf gestört werden kann, sodass manche Menschen häufiger aufwachen. Langfristig kann das zu Schlafmangel, Müdigkeit und Konzentrationsproblemen führen. Generell sorgt dauerhafter Lärm dafür, dass unser Körper Stresshormone ausschüttet und sich Blutdruck, Herz- sowie Atemfrequenz erhöhen. Das gilt als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaf- und Konzentrationsstörungen oder auch psychische Beeinträchtigungen. Zu lauter Schall kann außerdem unser Gehör schädigen.

So ist eine andauernde Beschallung von mindestens 85 Dezibel, beispielsweise am Arbeitsplatz, bereits gefährlich. Ab 140 Dezibel droht eine Hörschädigung schon nach kurzer Einwirkung. Generell gelten anhaltender Baustellenlärm sowie dauerhafter Lärm durch Flugzeuge, Züge oder starken Straßenverkehr als Stressauslöser.

Frau entspannt am See

Schutz vor Lärm

Wir können möglichem Lärm nicht immer aus dem Weg gehen. Aber wir können Lärmquellen wie Computer, Handy, Musikanlagen und Fernseher bewusst ausschalten, um regelmäßige akustische Pausen einzulegen. Auch sollten wir immer wieder einmal ruhige Bereiche aufsuchen, zum Beispiel in der Natur.

Wer für längere Zeit starkem Lärm ausgesetzt ist, trägt am besten Ohrstöpsel oder einen speziellen Gehörschutz. Beim Kauf von Geräten und Maschinen lohnt es sich, auf lärm- oder geräuscharme Modelle zu achten.

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