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8. Januar 2023

Quiet Quitting – alles über den neuen Arbeitstrend

Sie suchen einen jungen Azubi oder Angestellten? Dann sollten Sie wissen, dass viele junge Menschen heute nicht mehr dazu bereit sind, über ihre Grenzen hinaus zu Arbeiten. Quiet Quitting, also „stille Kündigung“, nennt sich dieser neue Trend. Hier erfahren Sie, was genau dahintersteckt und wie Sie darauf reagieren können

  • Text : Marketing der ALH Gruppe
  • Lesedauer : 2 Minuten

Im Jahr 2021 machten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland rund 818 Millionen bezahlte und 893 Millionen unbezahlte Überstunden.* Unzählige Mitarbeiter, die abends noch am PC saßen oder das Wochenende opferten, um ein wichtiges Projekt abzuschließen – kein zukunftsträchtiges Konzept für unsere Gesellschaft.

Viele der heutigen Berufseinsteiger möchten keine übermäßige Mehrarbeit mehr leisten, halten das für komplett überholt. Das heißt nicht, dass sie ihren Job nicht mögen oder innerlich gekündigt hätten. Sie wollen als Arbeitende nur nicht über das Limit hinausgehen, Überstunden und Extra-Arbeit leisten, die vertraglich gar nicht von ihnen verlangt werden. Das Kind hat auch einen Namen: Quiet Quitting, auf Deutsch so viel wie „stille Kündigung“. Der Begriff fand über ein kurzes Video auf der sozialen Plattform Tiktok von den USA seinen Weg in die ganze Welt und stieß besonders bei jungen Leuten auf große Resonanz.

Die Arbeit muss sich dem Leben anpassen

Für Arbeitgeber erfordert dieser neue Trend ein Umdenken, denn vielfach gehören Überstunden noch immer zum guten Ton. Doch das funktioniert heute nicht mehr – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels muss die Arbeitswelt bereit sein, sich zu ändern. Neue Nachwuchskräfte gewinnen und halten, das gelingt nur mit neuen Strategien und Arbeitsmodellen, die sich dem Leben der Mitarbeiter anpassen. Denn Experten sind sich einig: Quiet Quitting wird kein temporäres Phänomen sein. Vier Tipps, welche Stellschrauben heute wichtig sind, um erfolgreich neue Talente an sich binden zu können:

  • Setzen Sie auf eine wertschätzende Unternehmenskultur, bei der sich alle gesehen fühlen, mit Freiräumen zur Gestaltung und genauso vielen Freiräumen für Hobbies, Familie und Freunde.

  • Urlaub ist Urlaub, das heißt: arbeitsfreie Zeit! Das sollten Sie auch vorleben. Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern, dass es auch Ihnen wichtig ist, sich Freiräume zu nehmen und zu gönnen.

  • Reden, reden, reden. Wenn Sie wissen, was Ihr Team bewegt, können Sie auf unzufriedene Kolleginnen und Kollegen eingehen und verhindern, dass sich diese vorzeitig umorientieren. Führen Sie regelmäßig Mitarbeitergespräche und hören Sie Ihren Mitarbeitern zu. Wichtig: Nur gemeinsam können sie neue Strategien und Arbeitsabläufe erarbeiten.

  • Gerade wenn auch Homeoffice und agiles Arbeiten zum Job gehören, verschwimmen allzu oft Privates und Berufliches. Hier gilt es, Grenzen zu setzen und zu respektieren.

„Statt Obstkörben bedarf es heute einer nachhaltigen Unternehmenskultur, da sich die Rahmenbedingungen verschoben haben“, sagt der Unternehmensberater Stefan Mauersberger vom HR-Beratungshaus Kincentric. „Vielleicht ist es auch einfach wieder der richtige Schritt zurück zu einer ausgewogenen Work-Life-Balance, für die sich keiner rechtfertigen muss.“

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