- Text : Marketing der ALH Gruppe
- Lesedauer : 2 Minuten
In der Pflanzenwelt finden sich zahlreiche Wirkstoffe, die wir uns in der Medizin zunutze machen. Pflanzliche Arzneimittel werden auch Phytopharmaka genannt. Sie enthalten nur Pflanzen oder Pflanzenteile und keine tierischen oder im Labor hergestellten chemischen Zusatzstoffe.
Am häufigsten kommen Trockenextrakte als Granulat, Tabletten oder Kapseln zum Einsatz. Es gibt aber auch Tinkturen, Säfte und arzneiliche Öle, die zu Salben verarbeitet werden, wie zum Beispiel Arnikaöl.
Pflanzliche Arzneimittel müssen vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte registriert werden und zugelassen sein. Sie dienen dazu, krankhafte Beschwerden zu lindern oder abzuwenden. Pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel dagegen können zwar aus den gleichen Pflanzen hergestellt sein, gehören jedoch nicht zu den Arzneimitteln und dienen zur Ergänzung der Ernährung.
Milde Pflanzenpräparate
Manche Beschwerden und Krankheiten lassen sich gut mit milden Phytopharmaka behandeln. So sprechen viele Patienten und Patientinnen mit Erkältungen zum Beispiel auf pflanzliche Erkältungsmittel mit Eukalyptus, Thymian oder Salbei an. Auch bei Verdauungsbeschwerden haben sich Heilpflanzen wie Pfefferminze, Fenchel, Anis und Kümmel bewährt.
Gegen leichte Schlafstörungen können Extrakte der Baldrianwurzel helfen. Im Gegensatz zu anderen Schlafmitteln sollten auch hier in der Regel keine Nebenwirkungen auftreten.
Dass diese Präparate milder wirken und weniger Nebenwirkungen haben, liegt jedoch an der Auswahl der jeweiligen Heilpflanzen und nicht allein an der Tatsache, dass sie auf pflanzlicher Basis hergestellt wurden.
Mögliche Nebenwirkungen
Denn auch pflanzliche Inhaltsstoffe können eine starke Wirkung entfalten, weshalb sie in isolierter Form als Arzneistoffe Verwendung finden. So basieren zum Beispiel viele Schmerzmittel oder Antibiotika auf Molekül-Strukturen aus der Natur und können auch zu erheblichen Nebenwirkungen führen oder abhängig machen.
Die Arnika-Pflanze gilt als schmerzstillend, desinfizierend und entzündungshemmend. Äußerlich angewendet wirkt sie gegen Prellungen, Blutergüsse, Gelenkschmerzen oder Insektenstiche. Bei einigen Menschen kann Arnika jedoch Hautallergien auslösen.
Präparate mit Johanniskraut sollen die Stimmung aufhellen und so bei leichten Depressionen helfen. Sie erhöhen gleichzeitig aber die Lichtempfindlichkeit der Haut und haben dadurch ebenfalls potenzielle Hautprobleme zur Folge. Andere pflanzliche Wirkstoffe können Magen-Darm-Beschwerden verursachen.
Gefährlich kann es werden, wenn Mittel falsch angewendet oder überdosiert werden. Bei Kindern, die ätherische Öle trinken, kommt es immer wieder zu Vergiftungen. Auch Arnika darf nicht innerlich angewendet werden. Große Mengen Süßholz bringen zudem den Hormonhaushalt durcheinander und erhöhen den Blutdruck.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Viele pflanzliche Präparate können, wie auch synthetische Arzneimittel, sogenannte Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zeigen.
Produkte mit Ginkgo hemmen beispielsweise die Blutgerinnung und verbessern so die Durchblutung. Wer jedoch bereits blutverdünnende Arzneimittel wie Acetylsalicylsäure oder Marcumar einnimmt, sollte zusätzlich keine Präparate mit Ginkgo anwenden, um das Blut nicht zu stark zu verdünnen.
Johanniskraut dagegen verstärkt die Aktivität bestimmter Enzyme, die den Abbau verschiedener Arzneistoffe fördern. Damit können Johanniskrautprodukte die Wirksamkeit vieler Arzneimittel verringern. Das kann unter anderem bei Blutgerinnungshemmern oder der Anti-Baby-Pille weitreichende Folgen haben.
Daher ist es wichtig, sich vor der Nutzung von pflanzlichen Mitteln stets von einer Ärztin, einem Arzt, von Apothekern oder Apothekerinnen beraten zu lassen.
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