- Text : Marketing der ALH Gruppe
- Lesedauer : 5 Minuten
Intervalltraining ist eine Trainingsmethode, bei der sich hochintensive Belastungsphasen mit Erholungsphasen abwechseln. Sie können es prinzipiell bei jeder Sportart anwenden. Besonders gut geeignet für ein Intervalltraining sind Joggen, Walken, Schwimmen oder Radfahren.
Ein komplettes Programm besteht aus mehreren Übungen mittlerer bis hoher Intensität, die von Einheiten mit niedriger Intensität oder Pausen zur Erholung getrennt werden.
So funktioniert Intervalltraining
Ein Intervalltraining besteht in der Regel aus einer Aufwärmphase, gefolgt von Wiederholungen belastungsintensiver Übungen, die von Einheiten mit niedriger Intensität oder Pausen zur Erholung getrennt werden. Zum Abschluss folgt ein Cool-Down.
Anfänger können Belastungsphasen kürzer und Erholungsphasen länger gestalten. Nach einiger Zeit lässt sich die Leistung steigern und die Zeit der jeweiligen Intervalle individuell an das Trainingsniveau anpassen.
Intervalltraining: Diese Arten gibt es!
Je nach Belastungsintensität wird zwischen aerobem und anaerobem Intervalltraining unterschieden. Beide Arten lassen sich mit unterschiedlichen Sportarten kombinieren. So ist Interalltraining beim Laufen, mit dem Rennrad, beim Schwimmen oder auch auf dem Laufband möglich.
Aerobes Intervalltraining (LIIT)
Das aerobe Intervalltraining wird auch als Low-Intensity-Intervalltraining (LIIT) bezeichnet. Hier wechseln sich mäßig bis mittelintensive Trainingsintervalle und Erholungspausen ab, wobei die Trainingsperioden länger sind (bis zu zehn Minuten) und die Pausen kürzer (etwa zwei Minuten). Insgesamt sollte das Training zwischen 10 und 60 Minuten dauern.
Aerob beschreibt einen Stoffwechselvorgang und bedeutet so viel wie „mit Sauerstoff“. Der aerobe Energiestoffwechsel setzt bei geringer bis mittlerer Trainingsbelastung ein. Was aber passiert dabei im Körper?
Um Energie bereitstellen zu können, verbrennt der Körper beim aeroben Intervalltraining Fett und Kohlenhydrate. Dafür benötigt er Sauerstoff. Diese Umwandlung findet in den S-Fasern der Muskulatur statt. Diese sind auf anhaltende, mäßige Belastungen ausgelegt.
Idealerweise liegt die Herzfrequenz beim aeroben Intervalltraining bei höchstens 85 Prozent der maximalen Auslastung, in der Ruhephase sinkt sie idealerweise auf 100 bis 110 Schläge pro Minute ab. Sie sollten beim aeroben Training also nicht an Ihre Belastungsgrenze gehen.
Tipp: Ihren Maximalpuls können Sie grob berechnen. Er ist von Ihrem Alter abhängig. Männer berechnen ihn wie folgt: 220 – Lebensalter. Bei Frauen sieht die Rechnung so aus: 226 – Lebensalter.
Anaerobes Intervalltraining (HIIT)
Bei einem besonders intensiven Training, dem sogenannten High-Intensity-Intervalltraining (HIIT), wird schnell und viel Energie benötigt, der körpereigene Sauerstoff reicht dann nicht mehr aus. In diesem Fall bedient sich der Körper an Kohlenhydraten, aus denen er auch ohne Sauerstoff Energie gewinnen kann. Dazu gehört das Glykogen in den Muskeln und Glucose im Blut.
Beim High-Intensity-Intervalltraining wechseln sich hochintensive Phasen (etwa 30 Sekunden) mit doppelt so langen Ruhephasen ab. Die Belastung liegt in der Regel oberhalb oder nahe an der anaeroben Schwelle – also dem Punkt, an dem sich Laktat im Körper bildet und zu Muskelverhärtungen führt. Die Herzfrequenz kann in den Belastungsphasen 85 Prozent bis 100 Prozent des maximalen Wertes betragen.
Der Nachteil dieser schnellen Energiegewinnung: Es entstehen unter Umständen Abbauprodukte wie Laktat und Protonen. Sie lassen Muskeln übersäuern, auf Dauer droht dabei ein Leistungsabfall.
Hilft Intervalltraining beim Abnehmen?
Die hohe Intensität in den Belastungsphasen fordert die Muskulatur stark, was bereits während der Sporteinheit viele Kalorien verbrennt. So kann Intervalltraining die Fettverbrennung unterstützen und zum Fettabbau beitragen.
Zusätzlich benötigen die Muskeln nach dem Sport viel Energie, um wieder zu regenerieren. Durch diesen sogenannten Nachbrenneffekt bleibt der Stoffwechsel auch nach dem Training noch erhöht, was zusätzlich Kalorien verbraucht und beim Fettabbau hilft.
Intervalltraining: Vorteile
Neben dem verstärkten Kalorienverbrauch hat Intervalltraining weitere Vorteile. Wir haben sie für Sie zusammengefasst:
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Ausdauer wird in kürzerer Zeit verbessert als beim moderaten Training
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positive Effekte auf die Herzgesundheit
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anaeroben Schwelle wird nach oben verschoben
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Sauerstoff- und Blutzirkulation wird verbessert
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der Stoffwechsel wird stimuliert
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Bewegung im Allgemeinen wirkt sich positiv auf die Psyche aus
Intervalltraining: Nachteile
Intervalltraining ist eine größere Belastung für den Körper als beispielsweise moderater Sport. Gerade übergewichtige Menschen und Sportanfänger sollten zu Beginn vorsichtig sein, weil Herz und Gelenke schnell überlastet werden können.
Legen Sie zudem keinen zu großen Ehrgeiz an den Tag: Das Risiko für Überlastungsschäden wie Sehnen- oder Bänderrisse sowie Gelenkschäden ist sonst groß. Steigen Sie darum langsam ein und lassen Sie sich idealerweise die Übungen von einem ausgebildeten Trainer zeigen.
Für wen ist Intervalltraining geeignet?
Grundsätzlich ist Intervalltraining sowohl für Anfänger als auch für Profisportler geeignet, da das Training an die individuelle Fitness angepasst werden kann. Menschen mit starkem Übergewicht, Gelenkbeschwerden oder anderen körperlichen Einschränkungen sollten vorher Ihren Arzt fragen. Schwangere und Frauen nach der Entbindung verzichten besser auf Intervalltraining.
Trainingspläne für das Intervalltraining
Fast jede Sportart lässt sich als Intervalltraining ausüben. Wir haben für Sie einige Beispiele für ein typisches Programm zusammengefasst:

So funktioniert ein Intervalltraining beim Laufen
Grundsätzlich können Sie das Intervalltraining beim Laufen was die Länge und Anzahl der Tempoläufe betrifft frei gestalten – abhängig natürlich von Ihrer Leistungsfähigkeit.
Eine volle Bahnrunde (400 Meter) bietet sich dafür an. Machen Sie eine Bahnrunde im Tempolauf und traben Sie anschließend 200 Meter aus. Dann folgt wieder ein Tempolauf von 400 Metern. Dies wiederholen Sie etwa viermal. Mit steigender Fitness können Sie mehr Tempoläufe hinzufügen.
Wie schnell Sie bei den schnellen Intervallen sind, hängt von Ihrer persönlichen Fitness und der Intensität des Trainings ab. Versuchen Sie Ihre Herzfrequenz zu 85 Prozent bis 100 Prozent auszulasten. Ein gutes Hilfsmittel kann hier ein Fitnessarmband oder eine Pulsuhr sein.

Übungen für das Intervalltraining zuhause
Auch zuhause können Sie Intervalltraining machen. Dafür bieten sich einige klassische Übungen an, wie beispielsweise:
- Hampelmann
- Liegestütz
- Unterarmstütz
- Ausfallschritte
- Kniebeugen
- Burpees (Bewegungsabfolge von Kniebeuge, Liegestütz und Strecksprung)
Für das Intervalltraining führen Sie 15-20 Sekunden lang eine dieser Übungen aus und pausieren anschließend 30 Sekunden. Diesen Vorgang wiederholen Sie mehrere Minuten lang und variieren dabei in den Phasen mit hoher Intensität die Übungen. Für den Einstieg reichen 10 Minuten Intervalltraining aus. Später können Sie die die gesamte Trainingszeit steigern.
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