- Text : Marketing der ALH Gruppe
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Immer mehr Bundesländer führen Reanimationsunterricht ein
Ab dem Schuljahr 2026/2027 wollen Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz verpflichtenden Reanimationsunterricht in ihre Lehrpläne für die Klassenstufen 7 bis 10 aufnehmen. Im Saarland gibt es einen solchen Unterricht bereits, Hessen plant die Einführung bis 2028. Damit schließen sich immer mehr Bundesländer einem Trend an, der vor allem in den nordeuropäischen Ländern schon lange Alltag ist: Schülerinnen und Schüler lernen dort früh, im Notfall Leben retten zu können.
Denn eine Wiederbelebung durch Laien ist sehr wichtig, um die Zeit bis zum Eintreffen von Rettungskräften zu überbrücken. Weitere Bundesländer planen zwar derzeit keine verpflichtenden Programme, bieten aber teilweise freiwillige Kurse an.
Herzdruckmassage durch Laien ist überlebenswichtig
Ein plötzlicher Herz-Kreislaufstillstand ist ein absoluter Notfall – und er trifft in Deutschland jedes Jahr mehr als 120.000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses. Bei etwa 60 Prozent der Betroffenen tritt der Notfall im häuslichen Umfeld auf, etwa 20 Prozent erleiden ihn in der Öffentlichkeit. Hilfe durch Umstehende ist in diesen Fällen entscheidend.
Doch die Realität zeigt: Lebensrettende Maßnahmen werden viel zu selten ergriffen. Dabei kann eine sofort begonnene Herzdruckmassage die Überlebenschancen deutlich steigern – nach Angaben des Deutschen Rates für Wiederbelebung (German Resuscitation Council, GRC) verdreifacht sie die Wahrscheinlichkeit, dass die betroffene Person überlebt.
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Erhöhte Überlebens-Quote
durch sofort begonnene Herzdruckmassage
Aber auch zur Vermeidung von bleibenden Schäden im Gehirn ist ein schnelles Eingreifen wichtig: Bereits drei bis fünf Minuten ohne Sauerstoffversorgung können irreparable Schäden verursachen. Der Rettungsdienst benötigt im Schnitt jedoch neun Minuten, bis er eintrifft. Eine gut ausgeführte Laienreanimation kann die kritische Zeit überbrücken, bis professionelle Hilfe vor Ort ist.
Reanimation geht uns alle an
Die gute Nachricht: Die Quote der Laienreanimation hat sich hierzulande in den letzten Jahren deutlich verbessert. Allerdings: Noch immer liegen wir deutlich hinter Ländern wie Schweden und den Niederlanden zurück. Dort werden in etwa 80 Prozent der Notfälle Reanimationsmaßnahmen durch zufällig Anwesende durchgeführt. Hierzulande nur in etwa 55 Prozent der Fälle.
Die Gründe: Angst, einen Fehler zu machen, Überforderung, Unkenntnis. Daher sind Aufklärung und vor allem praktische Kenntnis entscheidend. Wer bereits in der Schule mit Wiederbelebung vertraut gemacht wird, traut sich später eher, zu handeln. Denn: Ein Notfall kann uns alle treffen – Reanimation geht uns alle an!
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